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Kneippianum Bad Wörishofen

Modernisierung und Teilneubau

Aufgabe

Sebastian Kneipp entwickelte die Grundsätze einer Therapie, die auf den fünf Wirkungsprinzipien Wasser. Kräuter, Ernährung, Bewegung und Ordnung basiert und die ihm Weltruhm einbrachte. Menschen aus allen Regionen strömten nach Wörishofen ins Allgäu, um sich zu regenerieren. Die Prinzipien der Kneipp’schen Therapie wurden im herrschaftlich anmutenden Kurhaus im Ortskern von Wörishofen gelehrt. Nach dem Vorbild des Historismus Ende des 19. Jahrhunderts entstanden mehrere Beherbergungsbetriebe, so auch das Kneippianum. In den 1920er Jahren erfolgte eine totale Überformung nach den Prinzipien der frühen Moderne. Die jetzige Modernisierung des altehrwürdigen Kneippianums soll einerseits den Ansprüchen einer modernen Wellness-Einrichtung gerecht werden, andererseits jedoch die starke medizinische und naturheilkundliche Basis der Therapieeinrichtung bewahren.

 

Umsetzung

Dieser Anspruch der Bauherrn spiegelt sich in der Architektur mit ihrem starken Bezug zum Naturraum wider. Das Gebaute setzt auf Ordnung und eine ruhige, harmonische Sachlichkeit und öffnet sich zum natürlichen Außenraum, so dass eine starke Verbundenheit dieser Elemente entsteht. Der umgebende Park der Kureinrichtung liefert mit einem kleinen Bachlauf eines der wesentlichen Entwurfsleitbilder. Das Wasser als zentrales Element in der Kneipp’schen Therapie durchzieht auch die Architektur als wesentliches Gestaltungselement.  Die Fassaden des Neubaus  greifen die Struktur des bestehenden denkmalgeschützten Gebäudes auf und nehmen sich in ihrer Gestaltung zurück. Der Bestand und der Naturraum behalten ihre Wirkung, der Neubau fügt sich sanft in seine Umgebung ein. Das Ziel des Entwurfes ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Architektur und Natur in Einklang stehen und für den Menschen ein stimmiges Umfeld für Erholung und Wohlbefinden bieten. Mit dem 2000 Quadratmeter großen KneippSPA ergänzen weitere Naturheilverfahren, medizinische Anwendungen und Wellness-Leistungen das Angebot. Licht und Farbe sind wichtige Gestaltungselemente, um die Raumwirkung unter licht- und farbpsychologischen Gesichtspunkten zu untermalen. Ein freundliches, Licht durchfluteter Eingangsfoyer mit hartem Bodenbelag bietet einen kühlen Kontrast zur natürlichen Umgebung und unterstützt mit seiner Transparenz einen repräsentativen Charakter. Weiche und natürliche Materialien und warme Farbtöne verleihen etwa Wohn- und Aufenthaltsbereichen eine Atmosphäre, in der sich der Mensch gut aufgehoben fühlt und seine Umgebung als ruhig und harmonisch wahrnimmt.

Auszeichnungen

Teilnahme bei den Architektouren 2016

 

Daten

Planungsbeginn:2005 (Haid + Partner GmbH)
Baubeginn:2006
Fertigstellung:2007
Leistung:Objektplanung LP 1-9 § 15 HOAI