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Aussegnungshalle Bühl in Simmelsdorf

Aufgabe

Nach vielen Jahren der Diskussion um den Standort einer Aussegnungshalle auf dem Bühler Berg in der Gemeinde Simmelsdorf entschloss man sich zum Bau am Sporn des Berges. Es war ein Gebäude zu planen, das die vorhandenen Raumbezüge – Bäume, die alte Friedhofsmauer und die Topographie – aufnimmt.

 

Umsetzung

Der bemerkenswerte Bauplatz ist geprägt von hohen Qualitäten. Der Bergsporn, weithin sichtbar vom Achtel-, Haunach- und Schnaittachtal und von den umgebenden Höhenzügen, ist gekrönt mit einer alten Bergkirche und einem stattlichen Pfarrhof. Alte, über 20 m hohe Linden akzentuieren diesen Ort. Hier ein Gebäude hinzuzufügen, bedarf eines sensiblen Vorgehens. Die Prämissen waren, eine möglichst niedrige Baumasse in den Hang hineinzubauen, keine Konkurrenz zur Bühler Kirche auszubilden, möglichst keinen Baum zu fällen, eine Art „Jahresring“ vor die Friedhofsmauer zu legen und regionsspezifische Materialien einzusetzen. Das Gebäude nimmt die vorhandenen Raumbezüge auf. Der Höhenunterschied des Bauplatzes gibt ein hangseitiges Vollgeschoss frei. Bergseitig, dem Zugangs- und Friedhofsbereich zugeordnet, wurde eine Feierhalle für ca. 70 Personen erstellt. Auf dem gleichen Niveau liegen ein Raum für Geistliche und ein Aufbahrungsraum mit Nebenräumen. Der Halle vorgelagert ist ein Platz für ca. 150 Personen. Er wird gefasst von der Friedhofsmauer, der Aussegnungshalle und der markanten „Faulhaber-Linde“. Das Bauwerk öffnet sich zu diesem Feierplatz und bietet mit seinem Dachüberstand Schutz vor Wind und Regen auf dem exponierten Bergsporn. Das Gebäude ist mit Kalkjurastein bekleidet, die Dachflächen sind mit Naturschiefer bedeckt und korrespondieren mit dem Dachmaterial des Kirchturms und der Apsis der Kirche. Im Inneren wurde Holz bei den sichtbaren, unterspannten Brettschichtbindern eingesetzt.

Daten

Planungsbeginn:1988
Baubeginn:1989
Fertigstellung:1990
Leistung:Objektplanung LP 1-9 § 15 HOAI