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Klinikum Nürnberg Süd

Herz-Gefäß-Zentrum und Psychiatrische Tagesklinik für Kinder- und Jugendliche, Erwachsene, Institutsambulanz, Schule für Kranke

Herz-Gefäß-Zentrum

Aufgabe

Das Herz-Gefäß-Zentrum am Klinikum Nürnberg Süd nimmt modernste kardiologische Medizintechnik und gefäß-herzchirurgische Operationstechnik auf. Die interdisziplinäre Vernetzung der Fachdisziplinen Kardiologie, Gefäßchirurgie und Herzchirurgie und bildgebende Diagnostik in einer Raumfolge führt zu einer neuen Qualität von Untersuchung und Behandlung. Allgemeinen Entwicklungstendenzen folgend, scheint eine Ausweitung der medizinischen Versorgung ambulanter Patienten an stationären Einrichtungen zukunftsweisend. Das integrative medizinische Versorgungskonzept sieht eine Versorgungskette von Prophylaxe, stationärem Aufenthalt und Nachsorge vor. Eine zweckmäßige Anbindung des projektierten Neubaus an das Klinikum Nürnberg Süd war Voraussetzung dieser integrativen Versorgung.

Umsetzung

Der zweigeschossige Neubau ordnet sich dem bestehenden Komplex des Klinikums Süd (1984-1994) unter und bewahrt die städtebaulichen Präferenzen der Gebäude und die Sichtbeziehungen. Der Erweiterungsbau sollte durch Anordnung nahe dem Klinikeingangsbereich gerade für ambulante Patienten gut erreichbar sein. Die horizontale Plattenstruktur mit eingestellten Fassaden nimmt Bezug auf die bestehenden Pflegebauten und deren Gestaltungskodex. Innen setzen sich das orthogonale Ordnungsprinzip und die Lichthöfe fort.
Im Obergeschoss, das durch ein Brückenbauwerk an das Klinik-Hauptgebäude angebunden ist, sind drei neue OP-Räume mit modernster medizinischer Ausstattung angeordnet. Dazu zählen u.a. ein hochmodernes Herzkatheterlabor, ein Kardioangiograf mit Magnetsteuerung zur Behandlung komplexer Herzrhythmusstörungen sowie ein Hybrid-Operationssaal, in dem Herzchirurgie, Kardiologie, Anästhesie und Radiologie interdisziplinär zusammenarbeiten. Ob interventionell, endovaskulär oder offen chirurgisch – dem Patienten stehen nun alle Diagnose- und Therapieformen unter einem Dach zur Verfügung. Das Erdgeschoss dient mit zwei Untersuchungs- und Behandlungsräumen als erweiterte Patientenaufnahme, während das Untergeschoss die Verbindung zur Liegendkrankenvorfahrt im Bestand mit ZNV und ZNA herstellt und Personalumkleiden, Technikräume sowie eine Tiefgarage beherbergt. Die Zufahrt erfolgt über die Liegendkranken-Vorfahrt im Bestand. Im zweiten Untergeschoss ist eine Ver- und Entsorgungstrasse mit Anbindung an den Bestand KNS geplant. Das Herz-Gefäß-Zentrum bietet beste Medizinversorgung auf Basis moderner Technik und einem ganzheitlichen und interdisziplinären Behandlungskonzept.
Für die rund 4.000 Patienten, die zu einem Termin ins Herz-Gefäß-Zentrum kommen, ist das neue Gebäude die erste Anlaufstelle. Hier finden alle vorstationären Untersuchungen sowie die Beratungs- und Aufklärungsgespräche statt. Dabei sind die Fachärzte aller drei Fachdisziplinen vor Ort. Im neuen Behandlungszentrum ist das gesamte Leistungsspektrum der modernen Herz- und Gefäßmedizin in einem Haus vereint. Dadurch bleiben den Patienten weite Wege zu den Untersuchungen und Ärzten der benachbarten Fachdisziplinen erspart.

Daten

Wettbewerb:2008 VOF-Verfahren, 1. Platz
Planungsbeginn:2008 (Haid + Partner GmbH)
Baubeginn:2009
Fertigstellung:2010
Leistung:Objektplanung LP 1-8 § 15 HOAI

 

Auszeichnungen

Green Hospital Award Bayern 2013

Psychiatrische Tagesklinik für Kinder- und Jugendliche, Erwachsene, Institutsambulanz, Schule für Kranke

Aufgabe

Der Innovationszyklus einer Klinik liegt heute nicht mehr bei Zeiträumen von 20, 30 oder 40 Jahren, sondern mittlerweile bei 10 – 15 Jahren. Die Medizintechnik und die Erwartungen der Patienten ändern sich ständig. Seit Jahren wird beispielsweise intensiv über eine gemeindenahe Versorgung der Psychiatrie diskutiert. Mit der Errichtung einer psychiatrischen Tagesklinik für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene am Standort Klinikum Süd wird der ambulanten Versorgung der Patienten im Großraum Nürnberg Rechnung getragen.

 

Umsetzung

Der Neubau der psychiatrischen Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie für die Erwachsenenpsychiatrie mit Erweiterung des bereits bestehenden Herz-Gefäß-Zentrums ist ein weiterer Baustein aus der im Jahr 2004 gefertigten städtebaulichen Zielplanung für das Klinikum Nürnberg Standort Süd umgesetzt worden. Er fügt sich in das orthogonale Ordnungsprinzip des Hauptgebäudes ein und stärkt die Haupterschließungsachse mit dem signifikanten Haupteingang des zentralen Klinikgebäudes. Auch die Höhenentwicklung des Neubaus beachtet die stadträumliche dominante und die grundlegenden Gestaltkriterien des Hauptbaus.

Besonderes Augenmerk bei diesem Entwurf lag auf den spezifischen Anforderungen aufgrund der physischen und psychischen Belastungen der Patienten. Ausgangsgedanke der neuen Tagesklinik war im Zugangsbereich der somatischen Klinik eine ambulante niederschwellige psychiatrische Klinik anzubieten. Räume für die Behandlung, Prävention und Rehabilitation von psychischen, psychosomatischen, entwicklungsbedingten und neurologischen Erkrankungen bzw. Störungen sowie bei psychischen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter sind zu entwickeln. Gleichzeitig soll die Gestaltung der Klinik vor allem aber auf die Bedürfnisse der jungen Patienten sowie deren Eltern und Angehörigen, die hier Hilfe suchen, zugeschnitten sein und der Raum soll Sicherheit und Ruhe vermitteln. Eine gut überlegte räumliche Abfolge mit hoher Anmutung und qualitätsvollem Material ist notwendig, um eine soziale Akzeptanz der sehr unterschiedlichen Patienten zu erreichen. Jede Zielgruppe erhielt einen eigenen Baukörper an einer Patientenstraße, die Überschaubarkeit und Orientierung zu bieten und gleichzeitig  in ihrer Proportionalität und Ausformung auf die Perspektive von Kindern und Jugendlichen eingeht.

Die psychiatrische Tagesklinik mit der Erweiterung des Herz-Gefäß-Zentrums ist Teil des Klinikums Nürnberg Süd und gleichzeitig eigenständig in Form, Ausstattung und Lage. Die Fassaden sind im Kontext mit den Nachbargebäuden entwickelt und modular gegliedert. Sie sind mit ihrem ausgewogenen Verglasungsanteil Teil der Fortentwicklung des mit dem Green-Hospital-Award anerkannten Herz-Gefäß-Zentrums. Die Innenhöfe und die diaphan wirkende Fassade öffnen nicht nur den Innenraum, sondern es entsteht eine Klinik mit Identität, die Patienten wie Angehörigen Vertrautheit und Kompetenz vermittelt.

 

Daten

Wettbewerb:2011 VOF Verfahren, 1. Platz
Planungsbeginn:2012 (Haid + Partner GmbH)
Baubeginn:2014
Fertigstellung:2016
Leistung:Objektplanung LP 1-8 § 15 HOAI