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Universität Erlangen Nürnberg, Standort Erlangen

Neubau Chemikum im Südgelände

Aufgabe

Im Neubau des Chemikums werden die bisher im Stadtgebiet Erlangen verteilten Institute und Einrichtungen des Fachbereiches Chemie, die nun als Lehrstühle des Departements für Chemie und Pharmazie organisiert sind, gemeinsam untergebracht: Das ehemalige Institut für Organische Chemie jetzt die Lehrstühle für Organische Chemie I und II, das ehemalige Institut für Pharmazeutische Chemie und Lebensmittelchemie jetzt der Lehrstuhl für Pharmazie und der Lehrstuhl für Lebensmittelchemie, das ehemalige Institut für Anorganische Chemie jetzt der Lehrstuhl für Anorganische und Allgemeine Chemie und der Lehrstuhl für Anorganische und Analytische Chemie sowie das ehemalige Institut für Physikalisch-Technische Chemie jetzt die Lehrstühle für Physikalische Chemie I und II und Theoretische Chemie. Hinzu kommen das Computer-Chemiezentrum, das Molekularwissenschaftliche Zentrum die Biotechnik und gemeinsame Einrichtungen, wie Hörsäle, Seminarräume, Bibliothek, Cafeteria und Kinderhort.

 

Umsetzung

Städtebauliches Ziel war es, südlich des Biologikums und Physikums im Südgelände der Universität in Erlangen ein neues Zentrum der naturwissenschaftlichen Fakultät zu schaffen, das eine Achsen- und Wegebeziehung vom Röthelheimcampus bis zur Technischen Fakultät ermöglicht und gleichzeitig ein gemeinsames Forum der Naturwissenschaftlichen Fächer abbildet. Wichtige Entwurfsprämisse war es einerseits, möglichst viele Einrichtungen für alle angrenzenden Institutsbereiche zur gemeinsamen Nutzung zentral erreichbar zu machen, andererseits aber auch die vielfach sehr unterschiedlichen Funktionsbereiche ablesbar zu gestalten und auf ihre bestimmten Anforderungsprofile abzustimmen. Die umfangreichen Laborzonen sind in vier gleich breiten, jedoch unterschiedlich langen dreigeschossigen Kuben im Achsraster von 1,15 m x 1,15 m und einer Geschosshöhe von 4,10 m untergebracht. Durch eine Modularisierung konnten sowohl großflächige Praktikalabore wie auch variable Forschungslaboreinheiten flexibel zusammengefügt werden. An der Fassade angeordnete, separat erreichbare Computerarbeitsplätze, dazwischen liegende Laboreinheiten wie auch Mess-, Geräte- und Servicezonen sind ebenso möglich, wie größere zusammenhängende Funktionseinheiten zur Studentenausbildung oder für Großgeräte. Über jeweils zwei dieser Laborkuben spannen Verbindungsbauten, in denen die Seminar- und Büroräume untergebracht werden. Die Lage des neuen Chemikums wird durch den umgebenden hochstämmigen, dennoch dichten Kiefernwald geprägt. Die vier großen Laborkuben sind daher mit einer Fassade aus grün vorpatinierten Blechpaneelen versehen. Die sich darüber spannenden Büroriegel haben eine hinterlüftete Vorsatzschale aus rotem Sichtmauerwerk in komplementärem Farbton. Die dazwischen liegenden Erschließungshallen werden als transparente Stahl-Glas-Konstruktion ausgeführt, um Sichtbeziehungen durch den großen Baukomplex hindurch zu ermöglichen.

 

Daten

Wettbewerb:2008 VOF-Verfahren, 1. Platz
Planungsbeginn:2008 (Haid + Partner GmbH)
Baubeginn:2010
Fertigstellung:2014
Leistung:Objektplanung LP 3-8 § 15 HOAI